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12/14/2008

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Nana Mouskouri: Mehr als "Weiße Rosen aus Athen"


Der Weltstar aus Griechenland, der in Frankreich eine neue Heimat fand: Nana Mouskouri. Jetzt legte sie mit "Stimme der Sehnsucht" ihre lesenswerte Biografie vor. Foto: dpa

Eine junge Frau mit einer außergewöhnlichen, eigentlich für die Oper ausgebildeten Stimme. Aber da ist diese dicke Brille. Ihr Äußeres wird immer wieder dafür sorgen, dass die Griechin in jungen Jahren unterbewertet wird. Gerade auch in ihrer Heimat. Nicht von allen, aber doch von denen, die darüber bestimmen können, wer wann die ersten Schritte auf die größeren Bühnen machen darf. Da ist die Gattin eines Athener Barbesitzers, die die junge Nana unmöglich findet: schlecht gekleidet, kein bisschen sexy. Statt ihr zu helfen, hetzt sie den Helfer des Gatten auf. Der muss ihr den Laufpass geben - und als sie später den Landesentscheid gewinnt, kann er sie nicht zur Rückkehr gewinnen. So viel Stolz muss sein.
Sie macht ihren Weg - und selbst im "Olympia" in Paris, wo sie den Abend als Stargast schon bald allein bestreiten darf, wird sie von ihren dicken Augengläsern nicht lassen. Und bis heute sind diese Brillen ihr Erkennungszeichen. Dabei hat sie beim Auftritt oft die Augen geschlossen und weiß zunächst lange nichts anderes mit ihren Händen anzufangen, als sie hinterrücks zu verstecken.


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Mehr als nur "Weiße Rosen aus Athen"

Eine komische Heilige. Und eine Karriere, die es so wohl kaum je wieder gibt. Nana Mouskouri erzählt ihren Lebensweg in ihrer Biografie, die den Titel "Stimme der Sehnsucht" trägt. Und dieses Buch ist nicht etwa nur für die Fans jener in Deutschland doch etwas unterschätzten Sängerin gemacht, die weit mehr kann als Lieder zu singen im Stile von "Weiße Rosen aus Athen".


Aber ehe von ihrer ganz speziellen Beziehung zu Deutschland - West und Ost - die Rede ist, sollte zunächst Nanas Herkunft geklärt werden. Sie ist die Tochter eines spielsüchtigen Filmvorführers und eines Hausmädchens, das selbst gerne Sängerin geworden wäre. Die Ehe der Eltern erleidet spätestens 1934 am Tag der Geburt von Nana, der Zweitgeborenen, den entscheidenden Knacks. Während die Mutter in den Wehen auf die Hebamme wartet, setzt sich der Mann erneut an den Spieltisch und vergisst seinen Auftrag ...

Die ersten Kindheitserinnerungen reichen in jene ärmsten Jahre Griechenlands im Zweiten Weltkrieg zurück. Nana Mouskouri hat noch heute vor Augen, wie sie als Kind sieht, wie die Deutschen einen Griechen ermorden. Aber reden kann sie darüber mit den Eltern nicht. Auch nicht darüber, dass Verhungerte auf den Straßen liegen. Das traumatisierte, scheue Kind zieht sich ins Kino des Vaters zurück und beobachtet früh etwas, was sie später bei jedem Auftritt erreichen möchte: Die Menschen sind nach den Vorstellungen andere als zu Beginn.

Die Schüchterne drängt auf die Bühne

Einmal nehmen ihre Eltern sie und ihre Schwestern mit ins Varieté. Ein schöner Abend, aber Nana weint die ganze Zeit. Ob es ihr nicht gefallen habe, fragt die Mutter. Und Nana weiß, woher ihre Tränen rühren: Sie will nicht Publikum sein. Sie ist traurig darüber, dass sie als Zuschauerin unten sitzt. Sie will auf die Bühne. Aber wie soll das gelingen? Ein Zufall ermöglicht den ersten Schritt: Nachbarn wissen von einem Konservatorium - und die Lehrerin dort, eine Deutsche, erkennt das Talent und unterrichtet sie selbst dann noch, als der Familie die Mittel fehlen. Schwester Jenny, die eigentlich die zunächst gefälligere Stimme hat, wird später diesen Weg nicht weiterverfolgen. Nana aber hat - allen Widerständen zum Trotz - den Biss für die Bühne.

Nur Madonna ist noch erfolgreicher

Wer Erfolg in Zahlen misst, dem sei dies gesagt: Nana Mouskouri hat mehr als 250 Millionen Tonträger verkauft - nur Madonna schaffte mehr. Mehr als 300 Goldene, Platin- und Diamantene Schallplatten zeugen von ihrem Erfolg - und zwar international. Kaum ein Fleck, an dem sie nicht gesungen hat - nur die UdSSR ließ sie aus. Und zwar aus gutem Grund: In der dortigen Diktatur ging nichts ohne eine abgesegnete Liederliste. Dann eben nicht. Anders in der DDR: Anfang der 80er Jahre hatte sie hier ihre ersten Auftritte und an den im Friedrichstadtpalast erinnert sie sich noch ganz genau. Erst hatte sie "etwas Angst" davor, ihr "Lied der Freiheit" zu singen, das sie ja auch auf der anderen Seite und dort auch direkt an der Mauer erklingen ließ. Als sie dann aber ihren Erfolgstitel anstimmte, "konnte ich in ihren Gesichtern Frieden und Freude lesen", schreibt sie.

Viel wäre noch zu sagen über Konzerte mit Harry Belafonte, Begegnungen mit Bob Dylan, ihrer Freundschaft mit Udo Lindenberg, ihre Ehe mit ihrem ersten Mann, der unter ihrem Erfolg litt und die Kinder gegen sie ausspielte, ihre Rolle auf der politischen Bühne, ihre Wahlheimat Frankreich ... Aber das steht alles in ihren Erinnerungen.

i Nana Mouskouri: Stimme der Sehnsucht - Meine Erinnerungen. Verlag Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin, 469. S., 19,90 Euro


12.12.2008 Von Gerlinde Sommer


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