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11/11/2008

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"Stimme der Sehnsucht": Nur als Rapperin ist sie bislang nicht aufgetreten
Die Tochter der Fledermaus
Rainer Moritz, Leiter des Hamburger Literaturhauses und passionierter Liedexperte, hat Nana Mouskouri in Hamburg getroffen.
Von Rainer Moritz
Hamburg -
Nein, sagt Nana Mouskouri und streift sich eine ihrer klassisch schwarzen Haarsträhnen hinter das Ohr, nein, sie habe nie darunter gelitten, in Deutschland jahrzehntelang als Schlagersängerin, als nimmermüde Anbieterin ewig weißer Blumen aus Athen angesehen zu werden. Auch leichtere Kost wie "Guten Morgen, Sonnenschein" oder "Für einen Cent" sei ihr ans Herz gewachsen, denn in jedem musikalischen Genre gebe es gute und schlechte Melodien.
Die heute 74-Jährige weiß, wovon sie spricht. Als man ihr Gesangstalent entdeckte, erhielt sie eine Ausbildung auf dem Konservatorium, um den Wunsch ihrer Mutter, ihre füllige Tochter als gefeierte Opernsängerin auf der Bühne zu sehen, Wirklichkeit werden zu lassen. Daraus wurde nichts, denn die Lust der geborenen Kreterin, ihre kristallklare Stimme in unterschiedlichsten Spielarten der Musik zu beweisen, setzte sich durch, und so trat sie alsbald, zum Leidwesen der Eltern, in Klubs auf, sang mal Jazz, mal Volksweisen.

In ihren soeben erschienenen Erinnerungen "Stimmen der Sehnsucht" erzählt Nana Mouskouri - detaillierter und substanzieller als in der 1989 vorgelegten Autobiografie "Chanter ma vie" - von diesem Drang, "absolut alles" zu singen. Nur als Rapperin, sagt sie mit lächelndem Bedauern, sei sie bislang nicht aufgetreten, obwohl sie auch diese Richtung interessiert verfolge. Ohne in die branchenüblichen Eitelkeiten zu verfallen, erinnert sie schnörkellos daran, wie sie die Musik als Chance für einen eigenen Weg begriff. Die "Tochter der Fledermaus" (so der Titel des französischen Originals) nannte man sie, mit "Fledermaus" war ihr Vater gemeint, ein stets im Dunkeln agierender Filmvorführer. Lösen wollte sie sich von diesem Etikett, und mit Disziplin und Arbeitseifer ("Nichts kommt von allein") gelang es ihr, zu einer unverwechselbaren Persönlichkeit zu werden.
Natürlich greift Nana Mouskouri, wenn sie - in einem Deutsch, das nur manchmal Hilfe im Französischen oder Englischen suchen muss - auch auf die üblichen Formeln zurück, um die Motivation für ihr Buch und für ihre gerade zu Ende gegangene Abschiedstournee zu beschreiben. "Dankbarkeit" wollte sie ihrem treuen Publikum entgegenbringen, für das "Geschenk" ihres Erfolges. Doch schnell spürt man, dass sie mehr zu sagen hat, dass ihr "Perfektionsstreben" nie Zeit dazu ließ, sich in den üblichen Mätzchen des Musikbetriebs zu gefallen. Immer wieder hatten Produzenten und Freunde sie davon überzeugen wollen, an ihrem Outfit zu arbeiten, sich von der innig geliebten Brille, diesem Schutzschild, und der schwarzen Kleidung zu trennen. Nana Mouskouri wehrte sich beharrlich gegen die Marketingstrategien und wurde so zur "Marke". Um "Identität" sei es ihr gegangen, und diesen Willen, sich nicht nur authentisch zu geben, sondern auch authentisch zu sein, honorierten ihre Anhänger weltweit.
Dass ihr Repertoire weit mehr umfasst als die 1961 aufblühenden "Weißen Rosen aus Athen", wurde vielen im deutschsprachigen Raum erst 1999 bewusst, als ihre New Yorker Quincy-Jones-Produktion neu aufgelegt wurde. "The Girl from Greece sings" hieß diese 27 Jahre alte Aufnahme, die mit Vorurteilen über den "Songbird of the Acropolis" (Dame Edna) aufräumte. Weitere Beispiele ihrer Kreativität finden sich in ihrer fast 50 Jahre umfassenden Diskografie - darunter Aufnahmen mit Harry Belafonte, Adaptionen von Leonard Cohen, Charles Aznavour und nicht zuletzt von Bob Dylan. Wie sie sich dessen "A Hard Rain's A-Gonna Fall" aneignete und daraus ihr eigenes grandioses "Le ciel est noir" machte, belegt ihr musikalisches Urgespür vielleicht am eindringlichsten. Ihre Wertschätzung für Bob Dylan - das signalisiert ihre Körperhaltung, als sie sich plötzlich aufrichtet im Ledersofa des Atlantic-Hotels - sei unendlich groß. Wie kaum ein Zweiter habe dieser soziales Engagement und Humanität glaubwürdig in seine Songs integriert. Eine Hochachtung, die auf Gegenseitigkeit beruht, da Bob Dylan, vom "Rolling Stone" nach seinen Lieblingssängerinnen befragt, eine nicht minder klare Antwort gab: die Ägypterin Oum Kalsoum und Nana Mouskouri.
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